Weihnachten in Spanien: „Feliz Navidad“

Für viele Spanier beginnt die Weihnachtszeit erst mit der landesweiten Weihnachtslotterie. In vorweihnachtlichen Briefen an Familie und Bekannte werden oft Beteiligungen an einem Los mitverschickt. Am Tag der Ziehung, dem 22. Dezember, können sich also viele Spanier über einen Gewinn freuen. Die eigentlichen Weihnachtsfeierlichkeiten beginnen an Heiligabend. Auch in Spanien kommen die Familien an diesem Abend zu einem Festmahl zusammen. Im Anschluss an das Festessen findet die Mitternachtsmesse statt, die in Spanien „Misa del Gallo“ – die Messe des Hahns – genannt wird, der die Geburt Jesu als Erster verkündet haben soll. Besonders in den ländlicheren Gebieten Spaniens versammeln sich die Menschen nach dem Gottesdienst auf Plätzen um ein Feuer und singen gemeinsam Weihnachtslieder. Die Bescherung findet erst am 6. Januar statt. Schon einen Tag vorher ziehen die Weisen aus dem Morgenland in die spanischen Dörfer. Dort werden sie mit einem großen Umzug und zahlreichen biblischen Aufführungen empfangen. Die Kinder stellen abends ihre Schuhe sowie Stroh und Wasser für die Kamele der Könige vor die Tür – in der Hoffnung, am nächsten Morgen stattdessen Geschenke zu finden. Die Weihnachtsfeierlichkeiten enden mit einem weiteren Festessen. Besonders beliebt ist hierbei der „Roscón de Reyes“, ein Kuchen, in dem eine kleine Porzellanfigur versteckt ist. Wer das Stück mit der Figur erhält, wird zum König oder zur Königin gekrönt und hat angeblich ein ganzes Jahr lang Glück.