Weihnachten in Polen: „Bozego Narodzenia“

In Polen ist Weihnachten geprägt von katholischen Traditionen, da 90 Prozent der Bevölkerung dort katholisch sind. Viele der Weihnachtsbräuche entspringen biblischen Wurzeln. Die Weihnachtszeit beginnt mit dem ersten Advent und läutet eine Fastenzeit ein. Erst an Heiligabend wird das Fasten beendet und die Familien kommen zu einem zwölfgängigen Festessen zusammen. Die zwölf Gänge sollen an die zwölf Apostel Jesu erinnern. Anstatt Braten oder Truthahn gibt es bei einem polnischen Festmahl meist Fisch und Gemüse. Zudem wird immer ein Gedeck mehr aufgetragen als Menschen um den Tisch sitzen, damit überraschende Besucher willkommen geheißen werden können. Das Essen kann beginnen, sobald der erste Stern am Himmel steht. Mit dieser Tradition erinnern sich die Gläubigen an den Stern von Bethlehem, der den Heiligen Drei Königen den Weg wies. Höhepunkt des Festmahls ist der Moment, in dem viereckige Obladen zerteilt werden. Sie enthalten kleine Bilder, die biblische Geschichten aufgreifen. Das Teilen der Obladen soll an das Abendmahl erinnern. Nach dem Essen findet die Bescherung statt. Im Anschluss besucht die gesamte Familie die Mitternachtsmesse „Pasterka“, die „Hirtenwache“.